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5 SCHATTENSEITEN BALIS

Wer an Bali denkt, der denkt oft unweigerlich an die schönen Strände, an die atemberaubende Kultur oder an das leckere Essen. Wir waren von September bis Oktober 2024 dort und haben genau das erwartet: Einen wunderschönen Strandurlaub mit gaaanz viel Sonne und einem rundum sorglosen Ambiente.

 

Doch schon kurz nach unserer Landung wurden wir von den weniger schönen Seiten von Bali begrüßt. Wie ihr wisst, haben wir von Happiesthippies.de es uns zur Aufgabe gemacht euch über sowohl die guten als auch die schlechten Seiten eures Reiseziels zu informieren. Also werden wir nun kurz drauf eingehen, weshalb auf Bali nicht immer alles „Friede-Freude-Eierkuchen“ ist. 

 

TRIGGERWARNUNG: Alle hier gezeigten Bilder sind komplett unbearbeitet. Darunter werdet ihr auch sehr schockierende Bilder sehen.

1. DER "BALI BELLI"

Als „Bali Belly“ bezeichnet man eine weit verbreitete, jedoch nicht ansteckende Lebensmittelvergiftung, die gerade bei westlichen Touristen leider sehr schnell auftreten kann. Die Gründe dafür sind bis heute noch nicht zu 100% erforscht, aber man weiß, dass es sich in 3 aus 4 Fällen um einen Rotavirus handelt. Da sich Wasser als hervorragender Überträger dieses Virus eignet, kommt er häufig im Trinkwasser oder Lebensmitteln, die damit gewaschen wurden vor. Auch Eiswürfel sind damit stets als potenziell kontaminiert einzuschätzen.

 

Der Bali Belly ist leider alles andere als ein spannendes Souvenir und selbst wir hatten uns bereits am zweiten Tag unseres Indonesienurlaubs damit infiziert.
Das Resultat: starker Durchfall und Blähungen, Krämpfe und brennende Innereien, Kraftlosigkeit sowie Schlaflosigkeit, Fieber und Übelkeit mit erbrechen. Kurzum, es ist echt keine Kleinigkeit, die wir leicht wegstecken konnten.

 

Wie lange unsere Genesung gedauert hatte, was wir so durchmachen mussten und wie IHR dem Bali Belly vorbeugen könnt, das werden wir euch sehr bald in einem Artikel zusammenfassen.

 

Auf dem Bild seht ihr übrigens Corey, der wegen Bali Belly eine Pause einlegen musste.

2. DER VERKEHR

Mittlerweile gehört es beinahe zum Allgemeinwissen, dass auf Balis Straßen ein etwas anderer Wind weht als auf unserer vierspurigen Autobahn. Oft gibt es nur eine einzige Spur für beide Richtungen, der Zustand der Straßen befindet sich irgendwo zwischen marode und völlig hinüber, und sind für diese immense Menge an Fahrzeugen schlichtweg ungeeignet.

 

Wir können es auch kaum erwarten mit euch über die Verkehrsregeln auf Bali zu sprechen… Oder vielmehr darüber, dass kaum welche vorhanden sind. Balis Verkehr erinnerte uns oft an chaotische Ameisenstraßen – es geht kreuz und quer und doch kommt jeder heil an sein Ziel an. Straßenschilder und Ampeln werden durch Rücksicht zu anderen Straßenteilnehmern ersetzt.


Als wir uns das erste Mal auf einen gemieteten Roller setzten, um selbst an diesem Chaos teilhaben zu können, konnten wir vor Anspannung kaum atmen. Je tiefer wir in die Innenstadt Kutas fuhren, desto mehr verstanden wir, dass der treibende Faktor hier einzig und allein auf Glück basierte. Nach einer Weile verstanden wir aber auch, dass dieses System erschreckend gut funktionierte. So gut sogar, dass wir uns am Ende unserer Balireise die Frage stellten, ob ein reines Vertrauenssystem auf den Fahrbahnen sogar besser funktionieren könnte als das bei uns.

3. AGGRESSIVE VERKAUFSSTRATEGIEN

Auf Bali gibt es NICHTS geschenkt. Als Tourist ist man hier schließlich die treibende Kraft der Wirtschaft. Jeder Verkäufer, jeder Guide und jedes Restaurant wissen, dass DU den Unterschied zwischen Leben und Überleben für deren Familien sein kannst. Deswegen werden euch in der Regel immer andere Preise als bei den einheimischen angeboten.

 

Manchmal werden die Verkaufsstrategien sogar sagenhaft dreist und grenzen an Abzocke. Marktbesitzer freuen sich dich zu sehen. Ein einziger Blickkontakt genügt und du bist sein bester Freund. „Nur für dich Special Price“ ist hier noch das kleinste Übel.

 

Hier ein kleines Beispiel:
Als Tourist werden euch oft Waren oder Services kostenlos angeboten. Was wir als wohlwollend verstehen und deswegen gerne annehmen entpuppt sich kurz darauf als fiese Masche um mächtig Geld in die Familienkasse zu spülen. So kam es während unserer Reise dazu, dass wir auf einem Speedboat umgerechnet saftige 10€ für 2 Biere bezahlten. Akzeptabel wären 2,50€ gewesen.


Die Krone aller Abzocker verdiente sich jedoch ein Mönch, der uns in seinen Tempel lockte, um uns herumzuführen. Daraufhin zeigte er auf eine leere Mauer und sagte soviel wie: „Hier standen mal 3 Staturen, diese wurden geklaut.“ Tja, alleine für diese Aussage wollte der gute Herr dann tatsächlich etwas Trinkgeld von uns haben.

4. MÜLL. MÜLL ÜBERALL.

Es ist schlichtweg tragisch wie ein so wunderschönes Land, mit solch einer reichen Flora und Fauna so verdreckt sein kann. Wir denken, dass die Müllsituation auf Bali für viele zukünftigen Reisende, die mit dem Gedanken spielen das Land zu besuchen, das Make-it-or-Break-it Thema sein wird.

 

Wir schauen nach links und sehen einen unfassbaren Tempel, dessen Gemäuer an Liebe zum Detail kaum zu übertreffen ist. Die satten grünen Palmen wehen im Wind und auf dem Boden liegt eine bunte Opfergabe mit Räucherstäbchen und toll riechenden Blüten der einheimischen Pflanzen.

 

Wir schauen nach rechts und sehen die eingerissene Wand eines Wohnhauses, an dem sich Plastikflaschen und Restmüll stapeln. Der Geruch der Blüten wird von dem der Abgase und von Gülle übertrumpft. Zu allem Überfluss fangen nun auch die streunenden Hunde mit den klaffenden Wunden damit an im Müll zu wühlen. Sie beginnen damit an einer Plastikschale mit längst verschimmelten Fleischresten zu kratzen.

 

Die Müllsituation auf Bali ist sehr schockierend. Und selbst uns verging in der ersten Woche deswegen kurz der Spaß an diesem sonst so wunderschönen Land.

 

Wir haben zu diesem Thema ein Interview mit einem einheimischen Balinesen geführt. Was er zu dem Thema Müll in seiner Heimat zu sagen hat, werden wir euch Bald in einem Artikel erzählen.

 

5. DIE HYGIENEBEDINGUNGEN

Oder auch der Elefant im Raum.

 

Auf Bali ist Klopapier nicht die Norm. Dieses wird meist nur an Touristenhotspots sowie feinen Restaurants, großen weltbekannten Attraktionen oder Hotels angeboten. Dazu darf Klopapier auf keinen Fall im Klo heruntergespült, sondern es muss im Papierkorb entsorgt werden. Grund dafür ist nicht nur die schwache Spülung, sondern auch das schlechte Abwassersystem auf Bali.

 

In der Regel stehen in den Kabinen der öffentlichen Toiletten große Wassereimer mit einer Schippe darin. Nach einigen Gesprächen mit einheimischen fanden wir heraus, dass nach dem großen Geschäft hierzulande der Hintern mit Wasser gewaschen wird. Wie das in einer öffentlichen Toilette funktionieren soll, das ist uns selbst auch noch nicht ganz klar, aber nach einigem Hin-und-Her-Googeln fanden wir auch darauf eine Antwort, die wir nicht zwingend teilen wollen.

 

Wichtig ist das folgende: fühlt ihr euch schwach, habt Blähungen oder Durchfall, dann bleibt in eurem Hotel bis es euch einige Tage später besser geht. Nichts ist schlimmer als mit einem Bali Belly mit der Situation konfrontiert zu werden, dass es nirgendswo Klopapier gibt. Glaubt uns. Das will niemand.

 

FAZIT

Unterm Strich werden wir Bali mit gutem Gewissen an jeden Abenteurer empfehlen können, der auf der Suche nach einem Kulturschock ist. In diesem Land geht es um mehr als nur Sightseeing. Hier geht um ein Erlebnis, eine Erfahrung und um persönlichen Wachstum.

 

Besucht Bali und seht selbst wie gut wir es in unserer westlichen Gesellschaft eigentlich haben. Wie glücklich wir darüber sein können, dass unsere Müllabfuhr regelmäßig unsere Tonnen abholt. Dass unsere Toiletten fast immer sauber sind. Dass wir keine Skepsis vor unserem eigenen Leitungswasser haben müssen.

 

Euch haben diese 5 Schattenseiten zu sehr abgeschreckt um Indonesien zu besuchen? Wir werden euch schon nächste Woche die 5 schönsten Gründe verraten, warum IHR Bali besuchen solltet.