WAS MACHT DIE SCHLUCHT VON ŠKOCJAN SO BESONDERS?
Bei der Schlucht von Škocjan handelt es sich um eine Jahrmillionen alte Naturbrücke und deren Weberhöhle im Herzen Sloweniens. Vor tausenden von Jahren hatte hier die poröse Karstgestein Decke der Höhle nachgegeben und ist in sich eingestürzt. Durch die wilde Vegetation im grünen Slowenien wucherten nun Büsche und Bäume aus der Höhle, die zuvor nie das Tageslicht gesehen hatte.
Heute bietet die Schlucht von Škocjan einen ganz besonderen Ausblick: Über die zwei Naturbrücken könnt ihr sowohl von oben in die Weberhöhle hineinblicken, als auch von unten den Himmel erspähen. Ein schmaler Wanderpfad bietet die Möglichkeit, sich das Innere der Weberhöhle genauer anzusehen. Denn selbst, wenn der darin verlaufende Bach „Rak“ Hochwasser trägt, kann er auf einer mittelalterlichen Steinbrücke von euch überquert werden.
Kein Wunder also, dass dieses Wunder der Natur als Drehort von „Winnetou 2“ ausgesucht wurde.
UNSERE ERFAHRUNG
Wir erreichten die Schlucht von Škocjan Nach einem kurzen Spaziergang von nur fünf Minuten. Vom Parkplatz aus wanderten wir durch einen saftig grünen Wald, bis wir am oberen Teil der Schlucht angekommen waren. Von oben hinab blickten wir in eine 42 Meter Tiefe Höhlenschlucht und freuten uns auf die Abenteuer, die uns hier wohl erwarten würden.
Das Gebiet war größer, als wir es erwartet hatten, weshalb wir direkt mit unserer Drohne einen Erkundungsflug starten wollten. Leider hatte unser Drohne es nur einige Meter in die Höhe geschafft, denn hier war das Fliegen mit der Drohne durch schlechtes GPS Signal und die dichten Baumkronen besonders schwierig. Umso spannender war dann für uns der Gang ins Ungewisse.
Wir wanderten auf dem steilen Weg den Canyon hinab. Dort, auf halbem Wege erkannten wir das tiefe Dunkel des Höhleneingangs und wurden von dem Ausmaß der Höhle mehr als nur überrascht. Wir stoppten vor einer riesigen, pechschwarzen Wand, in die wir hineinlaufen konnten. Obwohl wir nicht einmal abschätzen konnten, wie tief es in die Höhle ging, war uns klar, dass unser Entdeckungsdrang uns bis zum Ende der Dunkelheit führen würde. Der Boden war unberührt und von dem dünnen Wanderpfad waren wir schon lange abgekommen, Nun kletterten wir über rutschige Steine und sprangen über den ausgetrockneten Bach Rak. Tief im Inneren der Höhle war es mucksmäuschenstill. Der Rak war hier nur in seinen ausgetrockneten Umrissen zu erkennen. Schauten wir an die Wände und an die Decke, entdeckten wir kleine Stalaktiten. Wir schlichen in aller Stille den Weg zurück und folgten dem schmalen, aber klar deutlichen Wanderweg, der uns in eine andere Welt bringen sollte.
Plötzlich standen wir mitten in einer grünen Utopie. Um uns herum zwitscherten die Vögel und die Sonne schien durch die Baumkronen hindurch auf uns herab. Vor uns stand eine altertümliche Steinbrücke, die eins mit der Natur geworden war. Die verträumte Märchenstimmung dieses Ortes wurde durch sie perfekt widergespiegelt. Von hier aus war es nur noch ein kurzer Weg, bis wir über die Brücke hinweg an unserm Ziel angekommen waren und von unten hindurch durch die beiden Naturbrücken in den Himmel blickten. Aus dieser Perspektive hatten wir den Himmel noch nie gesehen. Die Wanderung ähnelte einer Reise zum Mittelpunkt der Erde und wurde durch den Anblick des strahlend blauen Himmels durch ein Loch im brüchigen Karstgestein abgerundet.
WAS GIBT ES NOCH ZU BEACHTEN?
1. Ihr solltet auf jeden Fall rutschfestes Schuhwerk mitbringen.
2. Wer mit einer Drohne fliegen will, der hat hier schlecht Karten. Unsere DJI Mini 2 Drohne verweigerte den Aufstieg kurz nach dem Abheben. Hinzu kommen dichte Baumkronen.
3. Es kommt wirklich auf die Jahreszeit an. Im Sommer ist der Wald saftig grün, dafür ist der Bach Rak ausgetrocknet. Im Frühling und Herbst entsteht durch das hohe Wasser jedoch ein ganz anderes Bild.
4. Angler aufgepasst: Im Frühling gibt es hier besonders viele Fische zu fangen.
5. Sollte selbsterklärend sein: Nehmt bitte euren Müll wieder mit.
FAZIT
Unser Besuch in der Hauptsession bei trockenem Wetter und heißen Temperaturen hatte sich voll gelohnt. Zwar war der Bach Rak leider ausgetrocknet, was uns allerdings viele Gelegenheiten gab, besonders schöne Fotos aus sonst von den Naturgewalten versperrten Bereichen der Schlucht aus zu knipsen.
Wir werden auf jeden Fall noch einmal im Herbst zurückkommen, um uns die verfärbten Blätter und den donnernden Rak anzusehen.
Im Umkreis weniger Kilometer finden sich Gasthäuser und Campingplätze und viele unbesuchte Parkplätze. Toiletten suchten wir vergeblich.
Während unserer Zeit kurz vor Beginn der Hauptsession, waren uns nur eine Hand voll anderer Touristen über den Weg gelaufen.
Selbst an warmen Sommertagen ist es hier durch die dichten Wälder schön Kühl. Innerhalb der Höhle wird es dann richtig frisch. Slowenien ist bekannt für seine außerordentlich schöne Natur, die auch hier schwer begeistert.
Es gibt kostenfreie Parkplätze nur fünf Minuten Wanderweg vom Höhleneingang entfernt.
Sich in die Tiefen der Dunkelheit zu verirren macht viel Spaß und kann einem das Herz mächtig hochschlagen lassen. Der Kick verwandelte sich aber schnell in Staunen.
Der Eintritt ist frei, wenn ihr jedoch tiefer in die Höhle vordringen möchtet geht das nur mit einem Guide. Unser Angebot beinhaltet eine Abholung in Ljubljana und alle Eintrittspreise für die tieferen Höhlen.