WAS MACHT DIE DJI MINI 2 SO BESONDERS?
Die Dji Mini 2 wird als Einsteigerdrohne beworben. Sie ist kompakt, leicht und ein echter Alleskönner unter den Drohnen. Mit ihren Federleichten 249 Gramm liegt sie nur einen Gramm unter dem europäischen Drohnen-Mindestgewicht und kann deshalb von jedem eingetragenen Nachwuchspiloten ab 16 Jahren geflogen werden.
WELCHE FLUGMODI GIBT ES?
Je nach Einsatzbereich könnt ihr zwischen drei Modi wählen:
Normal: Perfekt geeignet für Anfänger. Der Neigungswinkel der Drohne ist auf 25° und die Geschwindigkeit auf 36km/h begrenzt. Dazu hilft das integrierte Navigationssystem (GPS, Glonass und Galileo) sowie das integrierte Vision Positioning System (VPS), die Drohne zu stabilisieren und lokalisieren.
Cine: Der Videomodus basiert fundamental auf dem normalen Flugmodus. Hinzu kommt eine abgedämpfte Ausgabe der Joystick-Befehle. Somit wird eine Stabilisierung des Gimbals erreicht, was zu flüssigeren Videoabläufen führt.
Sport: Im Sportmodus wird die maximale Geschwindigkeitsgrenze deaktiviert. Die Drohne kann somit Geschwindigkeiten von bis zu 56km/h erreichen. Zusätzlich werden Joystick-Befehle schneller aufgelöst, womit sich die Drohne deutlich agiler fliegen lässt.
WIE EINSTEIGERFREUNDLICH IST DIE DJI MINI 2 WIRKLICH?
Anfangs kann die Steuerung etwas verwirrend sein, da auf dem Controller der DJI Mini 2 keine Beschriftung vorhanden ist. Somit kam es bei uns öfter vor, dass zum Beispiel hoch/runder mit vor/zurück verwechselt wurde. Eure ersten Testflüge sollten deshalb auf jeden Fall auf einem weitläufigen Feld stattfinden.
Abgesehen von einigen Startschwierigkeiten hatten wir keine größeren Herausforderungen mit der DJI Mini 2. Das Userinterface der DJI Fly App ist größtenteils selbsterklärend und leicht verständlich. Profi-Einstellungen wie ISO und Helligkeit sind in Untermenüs zu finden, sodass Anfänger sie nicht auf den ersten Blick entdecken können und im normalen Flugmodus hatten wir noch nie das Gefühl gehabt, dass die Drohne unkontrollierbar wurde.
WIE LANG BETRÄGT DIE FLUGZEIT?
Angeworben wird eine Flugzeit von 31 Minuten.
Da ihr mit der DJI Mini 2 aber nicht nur für 31 Minuten über dem Boden schweben, sondern euch auch in die Lüfte bewegen wollt, ist die theoretische Akkuleistung etwas irrführend.
Unsere Erfahrung hat leider ergeben, dass die DJI Mini 2 im Normal-Flugmodi den Heimweg bereits nach ca. 24 Minuten antreten möchte.
Während die Batterieleistung im Modus Normal und Cine noch recht ausbalanciert ist, wird im Sportmodus der Akku geradezu vollbelastet. Hier ist mit einer Flugzeit von ca. 20 Minuten zu rechnen.
Die Flugzeit von 31 Minuten können wir daher nicht bestätigen.
WIE WEIT KANN SICH DIE DROHNE ENTFERNEN?
Wir haben vor Kurzem einen Test in Österreich durchgeführt und versucht uns nach gutem Gewissen so weit wie möglich von unserem Standpunkt zu entfernen.
Guten Gewissens deshalb, weil niemand gerne eine 350€ Drohne wegen eines Tests im Acker versenken möchte, weil die Verbindung plötzlich abbricht.
In unserem Test empfahl uns die DJI Fly App bereits in 1,6 Kilometern Entfernung einen Rückflug – Weit weg von den angeworbenen 10 Kilometern mögliche Entfernung.
Bewegt ihr euch anschließend noch weiter weg, beginnt euer Bild zu ruckeln. Spätestens hier hatten wir bisher immer den Heimflug angetreten.
Fairerweise müssen wir auch erwähnen, dass es sich nie „gut“ anfühlt die Drohne aus den Augen zu verlieren. Während unserer Reise nach Kroatien wollten wir uns einem Waldbrand nähern und Fotos der Rauchwolke schießen. Auch hier wäre ein plötzlicher Absturz der Drohne über einem dichten Wald ein absoluter Albtraum gewesen. Wir haben uns ca. 2 Kilometer von unserem Standort entfernt, unser volles Vertrauen haben wir der DJI Mini 2 jedoch nie schenken können.
KANN MAN MIT DER DJI MINI 2 ÜBERALL FLIEGEN?
Nein. Wir haben schon oft und an vielen Sehenswürdigkeiten Deutschlands Flugverbotsschilder gesehen. Um das Fliegen mit der Drohne zu verhindern werden oft auch Störsender zum Einsatz gebracht, sodass eure Drohne das Abheben verhindert.
Gründe dafür sind zum Beispiel Datenschutz und Urheberrecht. Die Betreiber der Sehenswürdigkeiten möchten nicht, dass Hobbyfotografen die Bilder der Attraktionen im Internet verkaufen. Deshalb wird ein Flugverbot ausgesprochen.
Ebenfalls ist es verboten im 5-Kilometer-Radius von Flugplätzen (zum Beispiel einer Landebahn) mit der Drohne abzuheben. Verboten ist außerdem ein Überfliegen von Krankenhäusern, Autobahnen, Bundeswehr-Anlagen, privaten Grundstücken und Justizvollzugsanstalten.
Das Gilt für jede Drohne – auch für die DJI Mini 2.
WIE GUT SIND DIE FOTOS DER DJI MINI 2?
Wir wollen im Voraus klarstellen, dass es nicht nur auf die Drohne ankommt – Sondern in erster Linie auf die Fotomotive.
Ausgestattet mit einer 4K 3840×2160 12 Megapixel Kamera schießt die DJI Mini 2 in der Regel gestochen scharfe Fotos und Videos. In der Tat lässt die Qualität für das ungeschulte Auge nur wenig zu wünschen übrig. Grelle Weißtöne können durch Einstellungen in der DJI Fly App ausgeglichen werden. Sie bietet auch verschiedene Tools, wie ein Raster für eine präzisere Komposition der Fotos.
Wieso sehen dann so viele Drohnenfotos so uninteressant und langweilig aus?
Wir haben unsere ersten Testflüge in unserer Heimatstadt gestartet, sind über Häuser geflogen, haben einige Fotos vom Himmel geknipst und waren etwas enttäuscht über die ernüchternden Resultate. Grund dafür war das fehlende Motiv und die mangelhaften Lichtverhältnisse.
Es dauerte einige Zeit, bis wir herausfanden, dass die besten Drohnenfotos um die Golden-Hours entstehen. Also entweder zu Sonnenauf- oder Untergang. Darüber hinaus sehen Drohnenfotos sofort um einiges dramatischer aus, wenn ihr gegen die Sonne fotografiert.
Wir finden außerdem, dass die Bildkomposition schöner wird, wenn ihr den Gimbal eurer Drohne leicht nach unten neigt und nicht direkt auf den Horizont gerichtet ist.
Gute Motive für ein Drohnenfoto finden sich unserer Erfahrung nur selten im Alltag. Daher haben wir weiter unten einige unserer Beispielbilder der DJI Mini 2 verlinkt. Dort findet ihr sowohl gute als auch schlechte Beispielbilder der Drohne.
BENÖTIGT IHR EINEN DROHNENFÜHRERSCHEIN?
Nein. Denn die DJI Mini 2 musste durch die Gesetzgebung vor dem Jahr 2024 vom Hersteller nicht klassifiziert werden und wiegt unter 250 Gramm.
Seit dem 01.01.2024 haben sich europäischen Drohnengesetze mal wieder geändert. Das bedeutet, dass Hersteller ihre Drohnen nun vor dem Verkauf in eine Drohnenklasse kategorisieren müssen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass die Drohnen, die vor diesem Datum bereits erhältlich waren und nun durch neuere Modelle ersetzt wurden nicht mehr zwingend Kategorisiert werden müssen.
Somit erhält die DJI Mini 2 die Drohnenklasse Open A1 – Spielzeug.
Diese Drohnenklasse bringt die meisten Vorteile mit sich.
BENÖTIGT IHR EINE DROHNENVERSICHERUNG?
Ja. Laut europäischem Gesetz ist eine Drohnen-Haftpflichtversicherung Pflicht für jeden eingetragenen Drohnenpilot. Wir finden das gut, denn die Sachschäden, die durch Bruchlandungen von Drohnen entstehen können, befinden sich meist jenseits von Gut und Böse.
Eine Drohnen-Haftpflichtversicherung gibt es schon für wenige Euro zu haben. Bei uns wurde die Haftpflicht sogar günstiger, weil wir ein Drohnenpaket dazu gebucht haben.
Ideal für den Vergleich von Drohnen-Haftpflichtversicherungen ist das Vergleichsportal Check-24.
MÜSST IHR EUCH ALS PILOT REGISTRIEREN?
Ja. Auch wenn eure Drohne durch das geringe Gewicht nicht registrierungspflichtig ist, müsst ihr euch dennoch als Pilot eines „Unmanned Aircraft Systems“ – kurz UAS anmelden.
Dies erfolgt in der Regel Online über das Luftfahrtbundesamt.
Anschließend seid ihr zusätzlich dazu verpflichtet eure Drohne mit eurer Piloten ID zu Kennzeichnen.
UNSERE ERFAHRUNG
Bei uns bin ich (Juli) der Drohnenpilot. Gründe dafür sind mehrere Bruchlandungen während Corey am Steuer der Drohne war. Viele dieser Missgeschicke passierten wegen zu geringem Platz im Luftraum. Wir finden es daher umso faszinierender, dass die DJI Mini 2 sämtliche Bruchlandungen, die Corey bisher hingelegt hatte, problemlos überstanden hat.
Einer dieser Bruchlandungen passierte auf unserem Balkon, als er versuchte die Drohne in einer schalen 2m auf 1m Fläche zu landen. Ein anderes Mal versuchte Corey die Drohne in seiner eigenen Hand zu landen und schnitt sich dabei mit den schnell drehenden Propellern die Finger blutig.
Ich hingegen versuche stets vorausschauend zu fliegen, möglichen Gefahren und Hindernissen aus dem Weg zu gehen und gegebenenfalls einen besseren Platz zum Starten oder Landen zu finden. Und das klappt auch recht gut, denn mit viel Geduld und Vorsicht kann ich mich schnell auf die schöne Landschaft konzentrieren.
Es dauerte ungefähr 5 Stunden Flugzeit, bis ich mich sicher genug fühlte, um über Wasser oder dicht bewachsene Wälder zu fliegen. Starker Wind ist für mich noch immer eine Herausforderung. Die Steuerung über den DJI Controller ist zwar leicht, aber manchmal etwas verwirrend. Somit bin ich mir am Anfang jedes Fluges unsicher darin, welcher Joystick für Vorwärts und welcher für Hoch steht. Eine Beschriftung von Seiten des Herstellers wäre gut gewesen. Nach einigen Minuten Probeflug habe ich mir schnell wieder ins Gedächtnis gerufen, welcher Joystick für was zuständig ist.
Der Sportmodus kommt bei uns wegen seinem hohen Akkuverbrauch fast nie zum Einsatz. In der Regel schalten wir ihn nur an, wenn wir uns beeilen müssen, die Drohne in die richtige Position zu bewegen.
Wir haben die DJI Mini 2 im Dezember 2022 gekauft und hatten sie in Deutschland, Kroatien, Slowenien, Island und Australien im Einsatz. Bis jetzt reicht sie uns komplett aus und wir können sie reinen Gewissens an jeden Drohneneinsteiger weiterempfehlen.
WAS GIBT ES ZU BEACHTEN?
1. Solltet ihr eure DJI Mini 2 im Winter oder kalten Temperaturen fliegen lassen wollen, solltet ihr euren Akku bis zum Abheben in eurer Jackentasche aufwärmen. Auf keinen Fall sollte die Drohne mit einem kalten oder vereisten Akku gestartet werden.
2. Achtet vor dem Abheben immer darauf, dass eure Drohne mindestens 1,5m an Flughöhe gewinnen muss. Sie ist daher auf keinen Fall für geschlossene Räume oder dicht bewachsene Landschaft geeignet.
3. Startet die Drohne nicht aus der Hand und versucht sie auch nicht darin zu landen. Die Propeller drehen sich sehr schnell und können euch verletzen.
4. Vergesst nicht euch als Drohnen-Pilot beim Luftfahrtbundesamtes zu registrieren. Es werden Gebühren von 20€ bis 50€ fällig! Auf dieser Seite könnt ihr auch den kleinen Drohnenführerschein und den EU-Kompetenztest absolvieren (Nicht für DJI Mini 2 nötig).
5. Eine Drohnen-Haftpflichtversicherung ist Pflicht. Check24 macht es euch hier besonders einfach.
Klein und kompakt kann die DJI Mini 2 schnell in die Reisetasche eingepackt und mit in den Urlaub genommen werden. Die Fotos, die mit der Drohne entstehen sind gut, jedoch nicht weltverändernd und sollten für jeden, der sich gerne die nähere Umgebung von oben ansehen möchte absolut genügen. Für Profifotografen wird die Qualität der Bilder zu wünschen übrig lassen.
Mit der DJI Fly App könnt ihr eure Drohne Kinderleicht mit eurem Smartphone verbinden. Hier gibt es nur wenige moderne Handymodelle, welche die App nicht unterstützen. Leider finden wir den Verbindungsaufbau zur Drohne immer wieder Zeitaufwändig. Eine Funktion zum Speichern meiner Drohne wäre schön gewesen. Die App an sich ist leicht verständlich und schön anzusehen. Das User Interface ist minimalistisch gehalten und nicht mit Informationen vollgepackt.
Die DJI Fly App bietet eine Vielzahl von Features an. Zum Beispiel könnt ihr zwischen Foto- und Video Modus wechseln, Ihr könnt eurer Drohne automatische Quickshot-Befehle erteilen und sogar 360° Fotos eurer Umgebung schießen. Die Fotos können dann direkt auf euer Smartphone übertragen werden. Wir finden die Funktion geschossene Bilder als RAW-Format direkt auf das Smartphone zu übertragen besonders klasse. Eine Follow-Me Funktion gibt es bei diesem Modell leider nicht. Erwähnenswert ist zu guter Letzt, dass die DJI Mini 2 eine der wenigen Drohnen unter 250 Gramm ist und dementsprechend in vielen Ländern nicht registrierungspflichtig ist.
Da vor Kurzem die DJI Mini 4 auf den Markt erschienen ist, erlebte die DJI Mini 2 einen drastischen Preissturz von beinahe 200€. Die Fly More Combo gibt es mittlerweile bereits für 450€ zu haben. Wir finden den Preis mehr als Fair und würden uns jederzeit wieder für die DJI Mini 2 entscheiden. Weiter unten haben wir euch ein gutes Angebot verlinkt.
Wir empfehlen euch die Fly More Combo mit 3 leistungsstarken Akkus, einem Schnellladekit und einer praktischen Umhängetasche.