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ISLAND

Eine Rundreise durch Island, um am berühmten Black Sand Beach entlang zu spazieren, gigantische Wasserfälle zu bestaunen, gefährliche Gletscherwanderung zu wagen und natürlich die tanzenden Polarlichter zu beobachten.

 

Genau das war unser Ziel im November 2022.

 

Im Winter landen alle Passagierflugzeuge am Internationalen Flughafen in Keflavík (KEF), da der Flugverkehr aus der Hauptstadt heraus durch die Wetterbedingungen zu gefährlich werden könnte. Als wir dort landeten, hörten wir das erste gespannte Tuscheln neugieriger Menschen, die sich fragten, wann wohl das Spektakel am Abendhimmel stattfinden könnte. Die Temperatur betrug 2 bis 4 Grad, was uns durch die trockene und gesunde Luft deutlich wärmer erschien. Dennoch würden wir euch empfehlen dickere Thermo-Unterwäsche anzuziehen, sowie Schal, Mütze und Handschuhe, da ein kühler Wind durchgehend weht.

 

Um am einfachsten in die Hauptstadt Reykjavík zukommen, nehmt ihr den „Flybus“. Tickets für den Transfer könnt ihr für umgerechnet circa 60 Euro kaufen vor Ort am Flughafen oder Online erwerben. Jetzt trennt euch nur noch eine 45 minütige Busfahrt von eurem Abenteuer auf der wunderschönen Insel von Feuer und Eis. Mal eben schnell laufen könnt ihr diesen Weg also nicht.

Wir hatten aus Respekt vor den Wetterbedingungen auf einen Mietwagen verzichtet und eine 3 Tages Tour mit einem Reiseführer der Firma GuidetoIceland in einer kleinen Gruppe gebucht. Das hat sich als sehr praktisch erwiesen, da wir in kurzer Zeit ohne Probleme wirklich viel sehen und auch erleben konnten, denn Island hat im November nur 6-8 Stunden Tageslicht.

Was wir alles in nur drei Tagen erlebt haben und ob sich ein Reiseführer tatsächlich in Island lohnt, das werden wir euch hier ausführlich beschreiben.

VON EIS UMWOBEN

Ein absolutes Highlight unserer Reise war die Gletscherhöhle in Islands größtem Gletscher Vatnajökull. Da sich der Gletscher selbst jedes Jahr zurückbildet, müssen die Guides auch jedes Jahr aufs neue nach einer geeigneten Höhle suchen. 2022 hatte sich hinter einem seichten Abstieg eine Gletscherhöhle gebildet, die von Touristen unter Aufsicht von Guides betreten werden durfte. Erstaunlicherweise empfanden wir die Temperaturen in der Eishöhle wärmer, als an der Oberfläche selbst, denn dort wütete ein für Island nicht ungewöhnlicher Hagelsturm. 

 

Der Transport zum Gletscher erfolgte mit einem Offroad-Bus, dessen Reifen für die harschen Bedingungen auf Island angepasst wurden. Wir wurden am Fuße des Gletschers abgesetzt und konnten dann mit Hilfe von Spikes und im Gänsemarsch zur Gletscherhöhle wandern.

 

Die Farbe des Eis änderte sich mit der Sonne, die von der Oberfläche auf den Gletscher traf. Welche Farben wir im Eis erkennen konnten, werden wir euch bald in einem Beitrag zeigen. 

 

ACHTUNG: Ihr solltet eure Kamera unbedingt vor starken Wettereinflüssen schützen. 

AM STRAND DER DIAMANTEN

Ein magischer Ort, der uns sofortige Ruhe und Frieden gebracht hatte war der Diamond Beach an der Südküste des Landes. Hier werden Eiskristalle, die von den Eisbergen vom nahegelegenen Jökulsárlón Gletscher abbrechen ins Meer hinausgespült und anschließend von den Wellen am Strand verteilt. 

 

Als wir hier früh Morgens kurz nach Sonnenaufgang unseren Bus verließen, lagen zwar nur wenige Eiskristalle am Strand, jedoch erhellte die aufgehende Sonne diese mit ihrer Wärme und ließ sie besonders hell leuchten. Es ist ein unglaublich ruhiger und friedlicher Ort und wir hätten uns gewünscht noch Stunden lang hier über den schwarzen Vulkanstrand laufen zu können. 

 

Wir haben jede Menge Fotos gemacht und werden diese bald mit euch teilen. 

DIE HAUPTSTADT DER WIKINGER

Reykjavík ist ausgefallen, farbenfroh und unglaublich schön. Über die kleinen Seitengassen könnt ihr die vielen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt schnell zu Fuß erreichen.

 

Es gibt unzählige kleine Geschäfte, in denen ihr die für Island typischen Jacken aus Schafswolle kaufen könnt. Auch finden sich in den Fußgängerzonen die berühmte Regenbogenstraße und einige der besten Hotdogstände der Welt, die euch schon mit ihrem köstlichen Geruch anlocken werden.

 

Die vielen kleinen Cafés und Restaurants werden euch liebevoll einladen zu verweilen und die kulinarischen Gerichte Islands zu genießen. Wer hier vor hat regelmäßig aus zu gehen, sollte einiges an Ersparten mitbringen, denn die isländische Küche ist zwar unvergesslich lecker, allerdings auch sehr hochpreisig.

 

Mehr zu unserem Aufenthalt in Reykjavík werden wir euch bald in einem Beitrag zusammenfassen.

AUF ZWEI KONTINENTEN GLEICHZEITIG

Unser Reiseführer holte uns morgens um 7 Uhr vor dem Hotel in Reykjavík ab. Draußen war es noch dunkel und ein Großteil der Stadt schien noch fest zu schlafen. Mit zwölf anderen reisebegeisterten Touristen saßen wir nun in einem schwach beleuchteten Kleinbus, als unser Reiseführer „Eric the Red“ sich bei uns allen Vorstellte. Unser erstes Reiseziel führte uns zum ungefähr 45 Minuten von der Hauptstadt entfernte Pingvellir-Nationalpark.

 

Hier könnt ihr durch eine kantige Vulkanlandschaft laufen und deutlich erkennen wie sich die tektonischen Kontinentalplatten von Nordamerika und Eurasien voneinander entfernen. Besonders fasziniert hat uns hier die weitläufige, unberührte Natur, in der es nur wenige Anzeichen von menschlichem Leben gab. Ein schmaler Weg führte direkt zwischen dem Vulkangestein hindurch. Der Nationalpark ist sehr groß und wenn ihr hier mehr Zeit mitbringt, könnt den Nationalpark aus verschiedenen Blickwinkeln bestaunen.

 

Was wir alles gesehen haben werdet ihr hier bald erfahren.

120.000 LITER IN DER SEKUNDE

Schon vom Parkplatz aus hörten wir die gigantische Kraft des Wassers, das beeindruckende 70 Meter in eine 2,5 km lange Schlucht stützte.

 

So einen großen Wasserfall hatten wir bis dato noch nie gesehen. Selbst von der obersten Aussichtsplattform kamen wir uns neben ihm winzig vor. Wer den Gullfoss bei Sonnenschein besucht, der wird mit einem Regenbogen belohnt, der immer über derselben Stelle hängt und als Markenzeichen des Gullfoss gilt.  

 

Um bei dem donnernden Spektakel ganz vorne mit dabei zu sein, könnt ihr einen schmalen Pfad bis auf eine Naturplattform folgen. Da der Gullfoss zu einer der beliebtesten Orte für Touristen gilt, ist hier mit jeder Menge Ansturm zu rechnen. Selbst im November hatten wir Probleme geeignete Fotostellen zu finden.

 

ACHTUNG: Je nach Wetter kann hier die untere Naturplattform gesperrt sein.

 

Erfahre hier bald mehr über unseren Weg durch die vielen Menschenmassen hindurch zum Wasserrand.

ZU BESUCH AUF EINEM FREMDEN PLANETEN

Ihr möchtet eine Reise auf einen anderen Planeten starten? Dann ist ein Besuch beim Strokkur Geysir genau das Richtige für euch!

 

Hier liegt der dichte Nebel der heißen Natur Quellen über dem Boden, die ganze Umgebung sieht gelb vernebelt aus und riecht nach Schwefel (woran man sich allerdings sehr schnell gewöhnt). Eine mystische Stimmung liegt in der Luft. Alles wirkt verzaubert und jeder Besucher wartet gespannt darauf, den nächsten Ausbruch zu erleben. Kollektiv hielten die Besucher den Atem an, um den perfekten Winkel, die perfekten Kameraeinstellungen und den perfekten Moment zu erwischen, wenn der Geysir seine Kraft entlädt.

 

Die Reihe der Geysire schießt alle verlässlich 5 bis 10 Minuten bis zu 35 Meter in Richtung Himmel. Wer einen guten Schauplatz ergattern konnte, kann dabei zusehen, wie sich eine blaue Blase im heißen Wasser bildet. Das erste Anzeichen dafür, dass ihr etwas Unvergessliches sehen werdet.

 

Die Menschen bilden fast Lückenlos einen Kreis um die kochende Quelle und halten ihre Handys bereit um den Moment des Ausbruchs festzuhalten. Der Ausbruch dauert nur wenige Sekunden und ist selbst aus der Ferne hörbar.

 

In der Umgebung liegen viele heiße Quellen die aus dem Boden dampfen. Was wir hier noch so gesehen haben erfahrt ihr hier demnächst.

POLARLICHTERJAGT

Für mich (Juli) war unsere überraschende Polarlichtersichtung ein wahres Highlight.

 

Obwohl die Wetterbedingungen gegen uns gesprochen hatten, hatten wir doch das große Glück ganze 10 bis 15 Minuten die unscheinbaren Polarlichter Islands zu beobachten. Geholfen hat uns hierbei die praktische App „Aurora“ des Developers JRustonApps B.V. die uns genau zeigte, wann wir mit den Lichtern rechnen können.

 

Auf Island könnt ihr Polarlichtern gewidmete Touren buchen und zusammen mit erfahrenen Isländern auf die Jagd nach den meist grünen, manchmal aber auch rot oder blauen Lichten gehen. Traditionell wird hierbei gerne eine heiße Schokolade getrunken. Ich (Juli) hatte um unser Glück zu verdoppeln einen isländischen Tee mit dem Namen „Northern Lights“ getrunken, der in machen Souvenir Shops erhältlich war.

 

Wie unsere eigene kleine Zwei-Personen-Polarlichterjagt aussah und welche Isländischen Mythen sich hinter den bezaubernden Lichtern verbergen, erfahrt ihr demnächst in einem Beitrag.

SCHWARZER SAND UNTER DEN FÜßEN

Wir erreichten den Black Beach am frühen Morgen. Da der Strand aus Vulkanstein entstanden ist, finden sich hier murmelrunde Steine, die sich gut als Souvenire eignen. Der Black Beach überzeugte uns am meisten durch seine unverwechselbare Atmosphäre, die ihr nur hier geliefert bekommt. Besonders an bewölkten Tagen bietet der Black Beach ein besonderes Panorama, das das Herz eines jeden Fotografen und Filmemacher höher schlagen lassen wird. Aus diesem Grund wurden viele Filme und Serien genau hier gedreht.

 

ACHTUNG: Der Black Beach gehört aufgrund seiner unberechenbaren Wellen und starker Strömung zu den tödlichsten Stränden der Welt. Jährlich kommen hier Touristen ums Leben, die von hohen Wellen gepackt werden. Haltet daher immer genug Abstand zum Wasser.

 

Ich (Corey) wurde ebenfalls von einer dieser Wellen ergriffen. Wie das passieren konnte erfahrt ihr HIER.

EISBERG VORAUS!

In unmittelbarer Nähe des Diamon Beachs befindet sich auch die Gletscherlagune Jökulsárlón. Hier können besonders viele Robben und bei klarem Wetter sogar Wale beobachtet werden. 

 

Wer Lust auf Abenteuer hat kann hier mit dem Boot auf den See hinaus fahren. Die Gletscherlagune beeindruckt durch seine Vielseitigkeit, denn mit dem Wetter verändert sich auch das Panorama und die Stimmung des Jökulsárlón. 

 

Wir sind hier am Wasser entlang gelaufen, haben Robben und Boote beobachtet und natürlich Fotos von den Eisbergen geknipst. Wie die Fotos geworden sind, zeigen wir euch bald in einem Beitrag.

EINE UNGEWÖHLICHE WANDERUNG

Island ist zu etwa 11% mit Gletschern bedeckt und mit 8.300 Quadratkilometern ist der Vatnajökull sogar der drittgrößte Gletscher der Welt. Also war für uns klar, dass eine Gletscherwanderung ein großes Ziel unserer Islandreise werden würde.

 

Ähnlich wie bei der Gletscherhöhle auch, wurden wir hier direkt am Fuße des größten Gletschers Islands Vatnajökull ausgesetzt. Mit Spikes an den Schuhen und Spitzhacke über der Schulter wanderten wir los. Der Anstieg ist steil und kann anstrengend sein, und ein kalter Wind, der über die eisigen Flächen zu uns wehte machte den Aufstieg umso schwieriger. 

 

Uns wurde von unserem Reiseführer mitgeteilt, dass der Vatnajökull in 200 Jahren nicht mehr existieren wird.

 

Daher sagen wir: Auf nach Island, bevor es zu spät für eine Gletscherwanderung ist! 

 

Bilder von unserem Aufstieg folgen bald!

UNSER RATING
Reisefreundlichkeit
5/5

Island ist von Tourismus geprägt und daher tut die Landesregierung alles, um das dabei zu belassen. Ob Campingplätze, öffentliche Toiletten oder kostenlose Parkplätze – Wir konnten nichts zu Meckern finden.

Tourismus & Kultur
5/5

Isländer sprechen in der Regel gut Englisch. Die Kommunikation ist daher sehr einfach. Dazu sind die Einheimischen unglaublich freundlich und zuvorkommend. In diesem Land achtet man auf seine Mitmenschen – und das spürt man sofort.

Klima & Landschaft
5/5

Island ist nicht nur kalt, sondern auch wechselhaft. Zieht euch warm an und erwartet das undenkbare, denn von Hagel, Schnee und Sturm bis hin zu besten Sonnenschein ist alles möglich – und zwar am selben Tag.  Was ihr anhand der Fotos vielleicht bereits gesehen habt: Island hat eine atemberaubend schöne Landschaft.

Preis
1/5

Lebensmittel laufen unterm Strich doppelt so teuer wie im Rest Europas über die Ladentheke. Wir bezahlten im Restaurant zum Beispiel für ein Avokadobrot umgerechnet 36€. Wer also sparen will, wird hier unausweichlich selbst kochen müssen.

Abenteuer
5/5

Das Land der Wikinger steckt voller adrenalingeladenen Orte und Aktivitäten. Klares MUSS für jeden, der dem Feuer des Vulkans ganz nahe sein möchte.

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