WAS MACHT DEN BLACK BEACH SO BESONDERS?
Der Black Beach an der Südküste Islands ist vor Allem durch seinen schwarzen Sand und Basaltsäulen bekannt geworden und zählt mittlerweile dank Social Media zu dem bekanntesten schwarzen Sandstrand der Welt.
Durch die vielen vulkanischen Aktivitäten rund um und auf Island wird Lava durch den Kontakt mit dem arktischen Meer schlagartig abgekühlt und durch die starken Wellen zertrümmert. Über Jahrtausende hinweg entsteht somit der schwarze Sand, den wir an diesem atemberaubenden Ort unter den Füßen spüren können.
Im Wasser vor der Küste sind drei Säulen aus schwarzem Stein zu erkennen, die laut einer isländischen Legende nach handelte es sich hier einst um Trolle, die bemannte Schiffe an Land zogen. Auf diesen Basteisäulen nisten heute tausende Seevögel wie zum Beispiel der Papageitaucher und der Eissturmvogel.
UNSERE ERFAHRUNG
Wir wurden im November 2022 früh am Morgen von unserem Guide nach Vik gefahren. Die Sonne war noch nicht lange aufgegangen und sie schaffte es auch während unseres gesamten Aufenthalts nicht, durch die dichte Wolkendecke zu brechen. Bevor wir jedoch den Bus verlassen durften, wurde uns von unserem Guide eine Warnung ausgesprochen. Da sich keine Landmassen zwischen Island und dem arktischem Meer liegen, haben die Wellen tausende von Kilometern Zeit, um ihr volles Potential zu erreichen. Kombinieren sich einiger dieser Wellen, so können sogenannte Sneaker-Wellen entstehen. Dies sind Wellen die plötzlich und ohne Vorwarnung deutlich größer als vorherige Wellen werden können und somit als Lebensbedrohlich gelten.
Er fuhr fort: Jedes Jahr sterben hier Menschen. In der Hauptsession muss der Rettungshelikopter manchmal mehrmals täglich gerufen werden. Die Überlebenschancen stehen dennoch sehr schlecht, wenn man einmal von der Welle verschluckt wird. Durch die Kälte des Meeres und den starken Strömungen gehört der Black Beach zu einem der tödlichsten Strände der Welt und er betet jeden Tag, dass all seine Tourgäste wieder zurück am Bus erscheinen.
Mit dieser Einleitung wurden wir aus dem Bus gelassen. Die schweren Wolken hingen wie Pech über dem Wasser und sofort konnten wir die Tücke dieses Ortes spüren. Die Wellen waren unregelmäßig und für uns war es daher schwer einen angemessenen Abstand einzuschätzen. Der schwarze Sand unter unseren Füßen fühlte sich dichter an, als der feine Sandstrand, den wir aus anderen Ländern kannten. Er war schwer und grob und beinhaltete murmelförmige Steine, die von der Kraft der Natur glattgeschliffen waren.
Von der Basteimauer, die übrigens auch zum Filmdreh von zum Beispiel Star Wars und Game of Thrones benutzt worden sind, kam es auch im November noch zu recht viel Tourismus. Wer ein Foto vor der Wand knipsen möchte wird sich unter Umständen anstellen müssen.
Während ich (Corey) Fotos der Umgebung machte, bemerkte ich nicht, wie eine Sneaker-Welle auf mich zuschoss. Ehe ich mich versah stand ich bis zu den Schienbeinen im Wasser und spürte, wie der Sog des Meeres versuchte mich zu sich zu holen. Ich machte einen großen Sprung zum Strand und verlor dabei ein Kameraobjektiv, das ich in meiner Jackentasche trug. Die Welle begann ruckartig sich zurückzuziehen und noch bevor ich mein Objektiv wieder in die Hände bekommen konnte wurde es davongespült. Dieses Erlebnis hatte mir verdeutlicht wie stark die Strömung am Black Beach tatsächlich ist.
WAS GIBT ES NOCH ZU BEACHTEN?
1. An den Parkplätzen des Black Beach befinden sich Tafeln, auf denen die aktuelle Wellenstärken in drei Stufen eingegliedert werden. Auch wenn die Wellen am Tag des Besuchs als ungefährlich eingestuft werden, kann es dennoch zu Sneaker-Wellen kommen. Haltet also weiterhin genügend Abstand zum Wasser.
2. Bringt eure eigene Verpflegung mit. Cafés und Restaurants finden sich erst in der Stadt Vik wieder.
3. Im Sommer kommt es hier zu starkem Tourismus.
4. Haltet genug Abstand zum Wasser. Es besteht Lebensgefahr.
5. Durch Erdrutsche sind einige Parkplätze im Frühjahr 2023 geschlossen worden – diese wurden mittlerweile wieder eröffnet (Stand Juli 2023).
FAZIT
Zurecht wird der Black Beach als einer der schönsten und magischsten Strände der Welt gezählt. Wir hätten hier gerne mehr Zeit verbracht und würden diesen Ort jederzeit wieder besuchen. Gerade bei bewölktem Wetter hatte der Black Beach einen eigenartigen Charm, der mit geballter Dramatik auch auf vielen Fotos erkennbar wird. Die Badehosen lassen wir jedoch lieber zu Hause.
Es gibt in der Nähe Hotels, Gasthäuser und Campingmöglichkeiten. Toiletten befinden sich an Raststätten und an vielen kostenlosen Parkplätzen.
Der Black Beach gilt als eines der beliebtesten Reiseziele Islands und wird daher stark besucht. Wir zählten im November 2022 nur wenige Besucher am Strand selbst, die Basaltsäulen waren jedoch reichlich besucht.
Der schwarze Sand aus Vulkanstein und die Basaltsäulen bietet sowohl bei klaren als auch an bewölkten Tagen ein spektakuläres Panorama. Hier wird es selbst im Sommer selten wärmer als 14°C.
Die Parkplätze sind in der Regel kostenlos.
Sneaker-Wellen sorgen hin und wieder für einen kurzen Schock. Das Baden im Meer ist durch die Lebensgefährliche Strömung strengstens untersagt.