WAS MACHT PORT LINCOLN SO BESONDERS?
Schon nach meiner Ankunft in Port Lincoln bemerkte ich, dass die ganze Stadt scheinbar in ein Haifieber gefallen war. Während mich ein Shuttlebus vom Flughafen in das Innere der Stadt fuhr, bemerkte ich die Tiere auf Werbetafeln, als Maskottchen von Pizzabuden und sogar auf Aushängeschildern von Hotels. Port Lincoln ist für seinen Garnelen- und Lachsfang bekannt, wie mir der Inhaber eines Restaurants erzählte. Und tatsächlich war der Horizont mit großen Fischkuttern und Dampfern bespickt, die im Schneckentempo auf dem Meer hinter dem Sonnenuntergang verschwanden.
So wie in den meisten Küstenstädtchen riecht auch hier die Luft nach Meer und eine frische Briese kann schnell in ein kaltes Windchen umschwenken. Daher zieht ihr euch am Besten etwas wärmer an.
WO KANN MAN HIER ÜBERNACHTEN?
Übernachtet habe ich im MARINA HOTEL direkt vor den Docks, was auf Grund der frühen Ablegezeit des Charters ein großer Vorteil war. Es gibt aber auch mehr als genug andere Hotels, Bungalows und Bed & Breakfast Angebote im Umkreis. Verpflegung wird auf dem Charter zur Verfügung gestellt, ihr solltet aber dennoch ein belegtes Brötchen für den kleinen Hunger parat haben.
WIE WAR UNSERE ERFAHRUNG?
Der Charter lag um fünf Uhr in der Früh ab. Die Besatzung bestand aus fünf Crewmitgliedern der Firma Calypso Star Charters und ungefähr 20 Touristen aus aller Welt. Wer schnell Seekrank wird, sollte sich hier auf eine Fahr von etwa vier Stunden einstellen. Vor Allem an bedeckten Tagen kann es hier zu starkem Wellengang und heftigem Regen kommen.
Nachdem wir Anker legten ging es sofort los: Die Crew sicherte den Käfig, der am Heck des Charters befestigt war, während uns Matrosen in vier Gruppen einteilten und die Tauchausrüstung zur Verfügung stellten. Getaucht wird hier übrigens nicht mit klassischem Scuba-Equipment, sondern nur mit einem langem Luftschlauch, der am Deck des Charters befestigt ist. Während ich auf dem Charter auf meinen Einsatz wartete wurde es keineswegs langweilig. Enorme schwarze Schatten glitten um uns wie in einem Piratenfilm. Der Kapitän jubelte: „Today you are going to see the great white!” Am Ufer tummelten sich Robben und Seelöwen. Wer besonders viel Glück hat kann während der Zeit auf hoher See sogar Buckelwale erspähen.
Sobald ich im Käfig abtauchte war ich von Yellowfin Tunas, sogenannten Gelbflossenthunfischen umzingelt, während die Crew an Deck die Haie mit Fischresten köderte. Es dauerte nicht lange, bis einer dieser gigantischen schwarzen Schatten unter unserem Käfig durchtauchte. Kurz darauf sah ich dem Biest direkt in seine seelenlosen, schwarzen Augen. Das ultimative Monster der hohen See. Die Spitze der Nahrungskette. Er riss sein Maul auf und fing einen der Köder auf.
ALLES WICHTIGE AUF EINEN BLICK
1. Der Charter legt morgens in der früh ab. Es ist nicht untypisch, dass Passagiere zurückgelassen werden, wenn sie nicht pünklich am vereinbarten Treffpunkt erscheinen. Daher solltet ihr den Wecker lieber zu früh als zu spät stellen.
2. Haie sind (wie andere Wildtiere auch) unberechenbar. Laut dem Kapitän und seinen Matrosen kommt es hin und wieder vor, dass die Haie in den Käfig beißen. Daher ist es außerordentlich wichtig, den Sicherheitsanweisungen der Crew stets folge zu leisten und keine Dummheiten zu machen. Lehnt euch niemals über die Reling, streckt niemals eure Hände durch den Käfig und haltet die restlichen Gäste ebenfalls davon ab.
3. Da es sich um Wildtiere handelt, und sie sich nicht zu unserem Willen beinflussen lassen, gibt es keine Garntie dafür, dass die Haie am Käfig erscheinen. Calypso bietet in solchen Fällen einen kostenlosen Zweitversuch an. Solltet ihr euch also für Calypso entscheiden, liegt es nicht fern, zwei bis drei Tage in Port Lincoln einzuplanen.
4. Auf hoher See wird es oft kalt und windig. Zieht euch deshalb warm an. Denkt auch an ein Regencape und eine Wollmütze.
FAZIT
Je länger ich den Hai beobachtete, desto majestätischer erschien er. Eine missverstandene Kreatur, die sanft durch das offene Meer glitt und durch Horrorfilme und Negativschlagzeilen einen verteufelten Ruf erlangte.
Mir hat diese Erfahrung sehr verdeutlicht, dass jede einzelne von Gottes Kreaturen seine Daseinsberechtigung besitzt. Haie werden in internationalen Gewässern oft Opfer von brutalen Gräueltaten wie dem Farmen von Haifischflossen. Wenn euch genauso wie uns etwas an dem Wohl dieser faszinierenden Tiere und der Instanthaltung des ökologischen Gleichgewichts im Meer liegt, würde ich euch bitten, in Betracht zu ziehen an den Tierschutz zu spenden, um solche atemberaubenden Abenteuer auch für die kommenden Generationen möglich zu machen.
HIER KANNST DU GREENPEACE SPENDEN
HIER KANNST DU SEA SHEPHERD SPENDEN
Selbst mit einer kleinen Spende würdet ihr uns als Happiest Hippies eine große Freude bereiten.
Parkplätze gab es hier wie Sand am Meer. Ebenfalls mangelte es nicht an Hotels und Bed-and-Breakfast Angeboten.
Die Einwohner sind zuvorkommend und stets an guten Geschichten interessiert. Der Käpten und seine Matrosen sorgen für Stimmung.
Zwar gibt es hier wahnsinnig viel zu entdecken, doch wer leicht seekrank wird sollte sein Abenteuer besser nach dem Wetterbericht planen.
Abenteuer kommt zu einem Preis. Aktuell kostet die „Great White Shark Tour“ $520. Verpflegung inklusive, jedoch ohne Unterkunft. Wer Pech hat und keine Haie sieht, bekommt einen gratis Zweittermin geboten.
Face to face with the beast!
Derzeit ist eine Buchung nur direkt über die Homepage des Calypso Star Charters möglich. Wir halten euch auf dem Laufendem, wenn sich neue Angebote auftun!