Indonesien… Du bezauberndes Land.
Ich (Corey) liege gerade auf der aus Holz gewobenen Couch auf unserem Balkon in den Lily Lane Villas auf Bali und konnte einfach nicht anders als drauf loszuschreiben. „Das ist pures Glück“, sagt Juli aus dem offenen Schlafzimmerfenster, das an den Balkon angrenzt. In unserem Resort ist der Strom ausgefallen, die Sonne ist längst untergegangen und der erste Regen des Jahres prasselt auf das Dach aus Bananenblattgeflecht.
Auch um 10 Uhr abends gibt die Geräuschkulisse Balis noch einiges her. In der Ferne ertönen die rhythmischen Trommeln des Barongtanzes, einem traditionellen Tanz bei dem der König der Seelen, der für seine Tugend steht, gefeiert wird. Das Quaken von Fröschen und das Singen einiger nachdämmerungsaktiven Vögel sind ebenfalls zu hören. Eine frische Brise trifft auf meine nackte Haut – genau das habe ich nach so einem langen ersten Tag in Ubud dringend gebraucht. Ich schließe meine Augen und habe das Gefühl angekommen zu sein. Nicht nur in Ubud, oder im Urlaub auf Bali. Sondern in meiner eigenen Mitte.
Was ihr hier alles so erleben könnt, wird euch vor Begeisterung die Schuhe ausziehen und durch Badelatschen ersetzen.
Wir waren von Mitte September bis Mitte Oktober 2024 auf Bali und würden euch sehr gerne von unseren Abenteuern berichten.
EINE UNGLAUBLICHE KULTUR KENNENLERNEN
Wir waren begeistert welche Kultur wir hier erleben durften. Schon auf dem Weg aus dem Flughaften traf uns nicht nur eine Wand schwülwarmer Hitze, sondern auch ein Kulturschock, auf den wir nicht gefasst waren.
Der Weg vom Flughafen zum Hotel war mit Staturen geradezu übersät. Beinahe jede Familie scheint auf ihrem Grundstück einen eigenen privaten Tempel stehen zu haben. Wir schauten aus der rechten Autoscheibe und sahen ein Gewusel aus Rollerfahrern, wie sie alle scheinbar ohne Verkehrsregeln über den Bürgersteig donnern. Schauten wir aus der linken Autoscheibe sahen wir in Vorbereitung auf die kommenden Feiertage bunte Opfergaben und Straßendekoration, die Drachen darstellen sollten.
Auch noch Tage nach unserer Landung kamen wir aus dem Staunen kaum noch heraus. Kleine Märkte und Schmuckstände luden an beinahe jeder Ecke zum Souvenirs shoppen ein. Es roch nach Räucherstäbchen und frischen Kräutern. An den Strandbars wurde traditionell Kokosnuss getrunken und egal wo wir uns befanden, die Einheimischen waren stets überfreundlich und respektvoll.
Leider müssen wir auch auf die Schattenseiten von Bali aufmerksam machen. Das werden wir in zwei gesonderten Posts tun, die ihr hier bald zu lesen bekommt.
SICH SEGNEN LASSEN
Der balinesischen Mythologie nach entstand der Tempel Tirta Empul durch einen epischen Kampf zwischen Gut und Böse, das selbst heute noch während der Festtage von Galugan gefeiert wird. Die heilige Quelle entstand durch den Sieg über die bösen Mächte und steht sinnbildlich für die Wiedergeburt.
Tatsächlich entspringt die Quelle Pura Tirta Empul von einem Vulkan. Das brodelnde Wasser könnt ihr von einem Wasserbecken zentral im Tempel entspringen sehen. Direkt an dieser Quelle könnt ihr euch ganz traditionell der hinduistischen Religion reinigen lassen.
Da ihr bei so einem Besuch in einem heiligen Tempel als Tourist sehr viel falsch machen könnt, empfehlen wir euch ganz klar einen lokalen Guide. Diese findet ihr meist direkt vor dem Eingang am Tempel. Sie kennen sich bestens aus und erklären euch ganz genau, was ihr tun müsst, um den hinduistischen Göttern respektvoll entgegenzutreten.
Dieser Schritt ist überraschend wichtig, denn zum Beispiel findet ihr in den zwei Wasserbecken 21 Fontänen, unter denen ihr Beten dürft. Ganz wichtig: Nicht alle Quellen sind für euch gedacht.
Welche Fontänen auch für Touristen geeignet sind und alle weiteren Einzelheiten werden wir euch bald in einem separaten Post zusammenfassen.
SICH VERLOBEN
Nach beinahe fünf Jahren Happiesthippies war es auch für uns endlich an der Zeit uns die wichtigste Frage unseres Lebens zu stellen. Anders als bei anderen Paaren wurde diese Frage nicht im Heißluftballon oder im Luxusrestaurant gestellt, sondern auf einer engen Seitengasse bei schwülwarmer Sommerhitze und mit selbstgeschmiedeten Verlobungsringen.
Doch bevor es so weit kommen konnte mussten wir uns auf einem Roller durch den undurchdringlichen und chaotischen Verkehr Balis kämpfen, um unsere Ringe selbst zu schmieden.
Silberringe schmieden ist auf Bali eine beliebte Unternehmung für Pärchen. Der Prozess vom Schmelzen des Silbers bis hin zum Polieren der fertigen Ringe war nicht nur spannend, sondern hat auch wirklich viel Spaß gemacht.
Natürlich könnt ihr euer Ringdesign im Vorhinein aus einer ganzen Palette Ringe selbst aussuchen. Für einen kleinen Aufpreis könnt ihr euch sogar einen Edelstein in den Ring einsetzen.
Ob sie „Ja“ gesagt hat und wie gut unsere selbst geschmiedeten Ringe tatsächlich geworden sind, werden wir euch bald in einem separaten Post erzählen.
RIFFTAUCHEN MIT MANTAS UND DELFINEN
Mit unglaublichen 17.508 Inseln zählt Indonesien als der größte Inselstaat der Welt. Das bedeutet nicht nur, dass ihr hier super von Insel zu Insel hüpfen könnt, sondern auch, dass es hier eine kunterbunte Unterwasserwelt zu sehen gibt.
Wir haben bei einer Schnorcheltour mitgemacht, bei der wir in vier verschiedene Spots abtauchen durften. Zu sehen gibt es hier unter anderem die majestätischen Mantarochen, freundliche Meeresschildkröten, bunte Seeschlangen oder den äußerst seltenen Mondfisch.
Anschließend durften wir uns die Insel Nusa Pendia während einer geführten Tour mit einem lokalen Guide ansehen. Hier stoppten wir zum Beispiel bei der T-Rex Bay, einem der bekanntesten Wahrzeichen Balis.
Was wir auf unserer Schnorcheltour alles so sehen und erleben durften, und wie unser Tag auf der Insel Nusa Pendia abgelaufen ist, verraten wir euch bald in einem neuen Post.
SICH TRADITIONEL TATTOOWIEREN LASSEN
Als leidenschaftliche Reisende wisst ihr wahrscheinlich genauso gut wie wir, dass Tattoos die wahrscheinlich schönsten Mitbringsel sind.
Der Plan aus jedem der besuchten Länder eines mitzubringen, gehört heutzutage für viele Reisende einfach dazu und wird als Lebensziel angesehen.
Aber wusstet ihr, dass ihr euch auf Bali ganz traditionell mit dem sogenannten „Hand Tapping“ oder auch „Einklopfen“ tätowieren lassen könnt? Hierzu wird das Motiv frei Hand auf die Körperstelle skizziert und dynamisch angepasst. Anschließend wird das Tattoo mit einer Nadel von Hand in deine Haut eingeklopft. Das Ergebnis überzeugt nicht nur durch eine schöne neue Körperverzierung, sondern auch durch eine spannende Geschichte, die wir gerne erzählen und uns für immer in Erinnerung bleiben wird.
Juli hat für euch den Schmerztest gemacht und kann euch bald mehr zu ihrer Erfahrung mit der traditionellen Kunstform verraten.
BABYSCHILDKRÖTEN ADOPTIEREN UND FREI LASSEN
Babyschildkröten haben nach ihrem Schlupf keine einfache Zeit. Ein Meeresschildkröten Weibchen legt im Durchschnitt 110 befruchtete Eier pro Gelege ab. Die Anzahl der Gelege beläuft sich meist von vier bis zwölf.
Sind die kleinen Babyschildkröten erst einmal geschlüpft, erwarten sie nicht nur gierige Möwen, Raubfische oder unachtsame Menschen, sondern auch Plastikmüll, Umweltverschmutzung, Bootsrotoren und extreme Klimabedingungen.
Deswegen stand für uns beide schon immer die Rettung von Babyschildkröten ganz oben auf unserer Bucketliste.
Auf Bali hatten wir dazu endlich die Möglichkeit. Wir adoptieren unsere zwei Schützlinge „Kribbel und Krabbel“ aus einer Schildkrötenauffangstation und ließen sie schon kurze Zeit später in die Wildnis frei.
Es schmerzt uns jedoch sehr zu sagen, dass wir uns nach dieser sagenhaften Erfahrung uns nicht wirklich besser gefühlt hatten. Die Freilassung von Kribbel und Krabbel hinterließ bei uns beiden einen bitteren Nachgeschmack. Wieso? Das werden wir euch bald in einem Post zusammenfassen.
ELEFANTEN WASCHEN
Auf Bali habt ihr die seltene Gelegenheit, Elefanten zu waschen und dabei den majestätischen Anmut dieser sanftmütigen Riesen hautnah zu erleben. Das Gelände, auf dem das Elefantenwaschen stattfindet, war groß was den Tieren ausreichend Platz bot, um sich frei zu bewegen und ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen. Das traf allerdings leider nicht auf die Gehege der Elefanten sowie die anderen Tiergehege zu, denn die kommen im Bali Zoo eindeutig zu kurz.
Bei der Elefantenwaschstation habt ihr die Möglichkeit, einige Zeit Seite an Seite mit diesen wundervollen Geschöpfen zu verbringen. Uns ist jedoch stark aufgefallen, dass es beim Elefantenwaschen nicht darum ging, eine tiefere Bindung mit den Tieren aufzubauen. Vielmehr stand das perfekte Instagram-Bild im Vordergrund, während man die Elefanten sanft mit Wasser und Seife verwöhnte.
Das Erlebnis begann bei uns mit einem gratis Kaffee oder Tee. Snacks oder andere Getränke gab es für einen Aufpreis vor Ort an der kleinen Bar mit Blick auf die Elefantenbäder.
Wenn ihr wollt, könnt ihr euer Frühstück sogar in einem Restaurant direkt im Zoo zusammen mit einem Orang-Utan verbringen.
Ihr hört vielleicht schon raus, dass uns der Bali Zoo nicht überzeugen konnte. Die Gründe dafür werden wir euch in einem gesonderten Blogpost mitteilen.
Durch einheimische Fahrer und gute Guides könnt ihr hier ganz stressfrei viel vom Land sehen. Die verrückte Infrastruktur lädt nur mutige Touristen zum freien Erkundigen ein.
Ihr erlebt einen einzigartigen Kulturmix aus Hinduismus, Buddhismus und Islamismus. Die Kultur ist unserer Meinung nach schon Grund genug für eine Indonesienreise.
Zu Hauptreisezeiten kommt es hier zu starkem Tourismus, der auch ziemlich penetrant wirken kann.
Beachtet auf jeden Fall beim Planen eurer Reise die Regenzeiten.
Die Landschaft gibt unheimlich viel her. Es handelt sich um ein atemberaubendes Fleckchen Erde, das leider mit viel Dreck und Müll zu kämpfen hat.
In der Nachcoronazeit kam es leider auch in Indonesien zu einer „starken“ Inflation. Die Preise hier sind dennoch fair. So könnt ihr euch zum Beispiel für einen ganzen Tag einen Roller für umgerechnet ca. 4€ ausleihen. Eine einstündige Rückenmassage kostet umgerechnet etwa 7€.
In gehobenen Restaurants bezahlt ihr in der Regel für ein Abendessen für zwei Personen ca. 1 Millionen IDR (60€).
Wer Indonesien bereist sucht keinen Strandurlaub. Was ihr hier geboten bekommt ist ein Abenteuer, dass einen gemütlichen Europäer schnell überfordern kann. Das Abenteuer ruft hier schon nach dem Aufstehen.